Viele Kfz-Versicherer schreiben rote Zahlen

Kfz-Versicherer schreiben rote ZahlenBei den Kfz-Versicherungen herrscht ein großer Konkurrenzkampf. Deshalb versuchen sich die Anbieter, durch immer günstigere Tarif gegenseitig zu unterbieten. Darüber können sich die Versicherungskunden auf den einen Seite freuen, weil sie weniger für ihre Autoversicherung bezahlen müssen. Doch die Versicherungsunternehmen auf der anderen Seite bring der harte Preiskampf in Verbindung mit den steigenden Schadenaufwendungen in finanzielle Schwierigkeiten. Immer mehr Kfz-Versicherer in Deutschland schreiben deswegen rote Zahlen.

Schaden-Kosten-Quote bei vielen Unternehmen über 100 Prozent

Laut einer aktuellen Untersuchung hat im Jahr 2019 fast die Hälfte aller Kfz-Versicherer in Deutschland rote Zahlen geschrieben. Demnach beklagten im vergangenen Jahr 21 Versicherungsgesellschaften eine Schaden-Kosten-Quote von über 100 Prozent. Das bedeutet, die von den Versicherungen eingenommenen Beiträge reichen im Schnitt nicht aus, um Schadenaufwendungen und Verwaltungskosten zu decken. Ein Grund dafür ist zum einen der harte Preiskampf, bei dem sich die Versicherungsgesellschaften mit immer günstigeren Tarifen versuchen gegenseitig zu unterbieten. Neben dem harten Preiskampf machen aber auch die immer höheren Schadenaufwendungen den Versicherungsunternehmen finanziell zu schaffen.

Steigende Schadenaufwendungen trotz weniger Unfällen

Zwar sinkt die Zahl der Verkehrsunfälle durch die zunehmende Automatisierung der Fahrzeuge mit modernen Assistenzsystemen, wodurch menschliche Fahrfehler kompensiert werden können. Gleichzeitig führt die neue Technik im Schadensfall aber oft zu hohen Reparaturkosten. Das hat zur Folge, dass trotz geringerer Unfallzahlen die Schadenaufwendungen der Versicherungsgesellschaften ansteigen.

Schadenaufwendungen in den letzten fünf Jahren stetig gestiegen

In den letzten fünf Jahren sind die von den Kfz-Versicherungen zu tragenden Schadenaufwendungen jedes Jahr stetig gestiegen. Während die durchschnittlichen Schadenaufwendungen im Jahr 2014 noch bei 325,55 Millionen Euro lagen, sind sie bis zum Jahr 2018 auf 382,52 Millionen Euro angewachsen. Im Jahr 2019 haben sich die durchschnittlichen Schadenaufwendungen der Kfz-Versicherer dann sogar auf 403,07 Millionen Euro erhöht. Das entspricht nochmals einem Anstieg um rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im laufenden Jahr 2020 werden die von den Kfz-Versicherern zu tragenden Schadenaufwendungen aber aller Voraussicht nach erstmals seit vielen Jahren rückläufig sein. Ursächlich für die Trendumkehr dürfte die Einschränkung der Mobilität infolge der Corona Pandemie sein. Dann kommen die Kfz-Versicherer vielleicht auch wieder aus den roten Zahlen.