Hier erfahren Sie, mit welchem Schadenfreiheitsrabatt Fahranfänger bei der Kfz-Versicherung rechen können. Anfänger und junge Autofahrer, die seit weniger als drei Jahren einen Führerschein haben, starten bei der Kfz-Versicherung mit SF- Klasse 0. Wenn man dagegen seit mindestens 3 Jahren im Besitz einer Fahrerlaubnis ist, kann man mit SF Klasse ½ einsteigen. Die Schadenfreiheitsklasse 0 ist mit einem hohen Beitragssatz verknüpft. Das macht die Autoversicherung leider sehr teuer für Fahranfänger.
Höheren Schadenfreiheitsrabatt durch unfallfreies Fahren
Wenn man sich als Fahranfänger einen höheren Schadenfreiheitsrabatt (SFR) aufbauen will, muss man unfallfrei mit seinem Auto unterwegs sein. Allerdings kann man nach jedem Jahr ohne Schaden maximal eine Schadenfreiheitsklasse aufsteigen. Daher dauert es eine ganze Weile, bis sich ein Fahranfänger einen hohen Schadenfreiheitsrabatt erarbeitet hat. Nachfolgend verraten wir Ihnen ein paar Tricks, wie man als Anfänger und junger Fahrer trotzdem bei der Autoversicherung sparen kann.
Fahrzeug als Zweitwagen über die Eltern versichern
Ein Fahranfänger kann bei der Kfz-Versicherung richtig viel Geld sparen, wenn er sein Fahrzeug als Zweitwagen über die Eltern versichert. Die Zweitwagenregelung bietet den Vorteil, dass der Zweitwagen direkt zu Versicherungsbeginn in eine höhere Schadenfreiheitsklasse eingestuft wird. Im günstigsten Fall kann man mit dem Zweitwagen sogar direkt den Schadenfreiheitsrabatt (SFR) vom Erstwagen übernehmen. Das lohnt sich für den Fahranfänger vor allem dann, wenn die Eltern bereits eine hohe SF-Klasse mit dem Erstwagen erreicht haben. Den Wagen über die Eltern zu versichern bringt aber häufig auch noch weitere Vorteile mit sich. So haben die Eltern zumeist bessere versicherungstechnische Werte, weil sie beispielsweise im Besitz einer Immobilie sind oder einen bestimmten Beruf ausüben.
Schadenfreiheitsrabatt von Verwandten übernehmen
In der Zeit, in der das Fahrzeug als Zweitwagen über die Eltern versichert ist, kann sich der Fahranfänger keinen eigenen Schadenfreiheitsrabatt erfahren. Es gibt aber die Möglichkeit, dass sich der Fahranfänger später die Schadenfreiheitsklasse vom Zweitwagen von den Eltern übertragen lässt. Fast alle Versicherungsunternehmen in Deutschland gestatten eine Übertragung des SFR auf Verwandte ersten Grades.
Darüber hinaus ist es bei vielen Versicherungsgesellschaften auch zulässig, später den Schadenfreiheitsrabatt von den Großeltern zu übernehmen, wenn diese im Alter kein Auto mehr fahren und ihren Rabatt daher nicht mehr benötigen. Eine Rabattübernahme unmittelbar nach Erhalt der Fahrerlaubnis ist aber leider nicht möglich. Denn es können maximal so viele schadenfreie Jahre übernommen werden, wie man sich bis zum Zeitpunkt der Rabattübertragung selbst hätte erfahren können.
Mit einem Familientarif können Fahranfänger sparen
Wenn der Anfänger die Autoversicherung lieber auf sich selbst statt auf seine Eltern laufen lassen möchte, kann ihm der Vertrag der Eltern trotzdem zu Gute kommen. Die von vielen Versicherungsunternehmen angebotenen Familientarife machen das möglich. Bei dem Familientarif kann der Anfänger sofort mit einer höheren Schadenfreiheitsklasse als SF-Klasse 0 starten und zahlt dann einen entsprechend niedrigeren Beitragssatz. Wenn der Fahranfänger von einem Familientarif profitieren will, muss er die Autoversicherung bei demselben Versicherungsunternehmen abschließen, bei dem auch seine Eltern ihren Wagen versichert haben. Ein weiterer Vorteil dieser Variante besteht darin, dass der Fahranfänger selbst als Versicherungsnehmer eingetragen wird und sich daher auch einen eigenen Schadenfreiheitsrabatt (SFR) erfahren kann.
Vor Vertragsabschluss Angebote vergleichen
Es gibt erhebliche Preisunterschiede bei der Autoversicherung. Deswegen sollten Fahranfänger, die eine günstige Kfz-Versicherung abschließen wollen, vor Vertragsabschluss die Angebote der einzelnen Versicherungsgesellschaften genau vergleichen. Am einfachsten geht das mit einem Vergleichsrechner. Sie können unseren Vergleichsrechner am Ende dieser Seite nutzen, um nach einer preiswerten Autoversicherung für Anfänger zu suchen.
Beim Kauf eines Autos auf die Typklasse achten
Wie viel man für die Autoversicherung bezahlen muss, hängt von mehreren verschiedenen Faktoren ab. Einer dieser Faktoren ist die Typklasse. Jedes Fahrzeugmodell wird anhand der Schadenstatistiken einer Typklasse zugeordnet. Fahrzeugmodelle, bei denen viele Schäden vorgefallen sind, werden in die höheren Typklassen eingestuft. Je höher die Typklasse, desto mehr muss man für die Versicherung des Fahrzeugs bezahlen.
Typische Anfänger Autos lassen sich häufig in den teuren Typklassen wiederfinden. Deswegen sollten junge Fahrer, die eine günstige Autoversicherung abschließen wollen, schon beim Autokauf die Typklasseneinstufung im Blick haben. Die Typklasse der einzelnen Fahrzeugmodelle können Sie auf der Internetseite des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nachgucken. Bedenken Sie aber, dass die Typklassen alljährlich auf Basis der neuesten Schadenstatistiken angepasst werden.
Preisnachlass für Fahranfänger durch begleitetes Fahren
In Deutschland haben Jugendliche im Alter von 17 Jahren seit einigen Jahren die Möglichkeit, am Programm zum begleiteten Fahren teilzunehmen. Dadurch können die jungen Leute bereits ein Jahr vor Erreichen der Volljährigkeit hinter dem Steuer eines Autos Platz nehmen. Allerdings nur unter der Bedingung, dass als Beifahrer eine verkehrszuverlässige Person im Auto mitfährt. Es ist vorgeschrieben, dass die Begleitperson mindestens 30 Jahr alt sein muss und seit mindestens fünf Jahren einen Führerschein der Klasse B haben muss. Außerdem darf die Begleitperson höchstens einen Punkt in Flensburg haben.
Als Anfänger kann man vom begleiteten Fahren gleich in zweierlei Hinsicht profitieren. Zum einen sammeln die jungen Fahrer auf die Weise schon frühzeitig Fahrpraxis. Zum anderen lohnt sich das begleitete Fahren für die Fahranfänger aber auch aus finanzieller Sicht, weil viele Versicherungsgesellschaften als Belohnung für die Teilnahme am begleiteten Fahren einen Preisnachlass gewähren. Denn die Unfallstatistiken belegen, dass junge Autofahrer, die am begleiteten Fahren teilgenommen haben, erheblich weniger Unfälle verschulden.
Mit Telematik Tarifen als Anfänger bei der Autoversicherung sparen
Heutzutage bieten viele Versicherungsunternehmen in Deutschland sogenannte Telematik Tarife an. Diese Telematik Tarife zeichnen sich dadurch aus, dass das Fahrverhalten des Versicherungsnehmers ganz genau überwacht wird. Zu diesem Zweck kann eine Telematik-Box im Auto installiert werden, welche fortwährend Fahrdaten wie das Tempo, die Beschleunigung oder das Bremsverhalten aufzeichnet. Alternativ wird eine App auf dem Handy des Versicherungskunden installiert. Die App speichert ebenfalls Fahrdaten und sendet diese an die Versicherung. In den Telematik-Tarifen erhalten Versicherte, die laut der übermittelten Daten besonders achtsam fahren, einen Preisnachlass. Telematik Tarife lohnen sich in erster Linie für Fahranfänger bzw. junge Autofahrer, die noch keinen hohen SFR erreicht haben.
Sofern der Anfänger bereit ist, sein Fahrverhalten der Versicherung offenzulegen, lässt sich mit den Telematik-Tarifen mitunter kräftig sparen. Vorausgesetzt natürlich, man fährt auch entsprechend den Vorgaben.
Bei älteren Autos auf Vollkasko verzichten
In Deutschland ist lediglich die Kfz-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Dagegen erfolgt der Abschluss von Vollkaskoversicherung und Teilkaskoversicherung immer freiwillig. Wenn man bei der Kfz-Versicherung sparen will, sollte man sich genau überlegen, ob man vielleicht auf die Vollkaskoversicherung oder die Teilkaskoversicherung verzichten könnte. Der Abschluss einer Vollkaskoversicherung macht bei älteren Autos, die nur noch einen niedrigen Restwert haben, kaum Sinn. Die Vollkasko lohnt sich in zumeist nur, wenn das Fahrzeug weniger als fünf Jahr alt ist.
Die Teilkasko übernimmt die folgenden Schäden:
- Diebstahl,
- Brand,
- Sturm, Hagel und Überschwemmung,
- Zusammenstöße mit Haarwild.
Auch bei der Teilkaskoversicherung gilt es abzuwägen, ob die Kosten der Teilkaskoversicherung in einem vertretbaren Verhältnis zum Restwert des Autos stehen. Des Weiteren sollte man in Erwägung ziehen, einen höheren Selbstbehalt bei der Teilkasko zu vereinbaren, um den Versicherungsbeitrag zu senken.